Turner

Turner
Tur|ner ['tʊrnɐ], der; -s, -, Tur|ne|rin ['tʊrnərɪn], die; -, -nen:
Person, die [an Geräten] turnt:
die deutschen Turner errangen mehrere Medaillen.
Syn.: Athlet, Athletin, Sportler, Sportlerin.

* * *

Tụr|ner 〈m. 3; Sp.〉
1. jmd., der turnt
2. jmd., der das Turnen sportlich ausübt
● ein guter, schlechter, leidenschaftlicher \Turner sein

* * *

Tụr|ner, der; -s, -:
jmd., der 2turnt (1 a):
die deutschen T. errangen mehrere Medaillen.

* * *

Turner
 
['təːnə],
 
 1) Frederick Jackson, amerikanischer Historiker, * Portage (Wisconsin) 14. 11. 1861, ✝ Pasadena (Calif.) 14. 3. 1932; lehrte 1889-1910 an der University of Wisconsin, 1910-24 an der Harvard University. 1893 stellte er seine These von der »Bedeutung der Grenze in der amerikanischen Geschichte« (Frontier) vor. Dabei wies er v. a. auf einen Zusammenhang hin zwischen den mit dem Fortschreiten der Besiedlung nach Westen verbundenen äußeren Bedingungen einerseits und der Entwicklung spezifischer Verhaltensweisen, die dann besonders das nationale Selbstverständnis der USA beeinflussten, sowie der Herausbildung demokratischer Institutionen andererseits. Damit wandte er sich insbesondere gegen die Theorie von der primären Ableitung der politischen Institutionen der USA aus der europäischen Tradition. Durch zahlreiche eigene Fallstudien untermauert, übte Turners Theorie, von anderen Historikern auch auf die Industrialisierung der USA angewandt, großen Einfluss auf die amerikanische Geistesgeschichte aus.
 
Werke: The frontier in American history (1920; deutsch Die Grenze); The significance of sections in American history (1932); The United States 1830-1850. The nation and its sections (herausgegeben 1935).
 
 
R. A. Billington: The genesis of the frontier thesis (San Marino, Calif., 1971);
 R. A. Billington: F. J. T. (New York 1973);
 V. E. Mattson u. W. E. Marion: F. J. T. (Boston, Mass., 1985).
 
 2) ['turnər], Georg, Pseudonym des Schriftstellers Hans José Rehfisch.
 
 3) John, englischer Keramiker, * 1739, ✝ Lane End (heute zu Longton, County Staffordshire) 1786; gründete in Lane End 1762 eine Manufaktur, die feines Steingut sowie porzellanähnliches Steinzeug im Stil von J. Wedgwood herstellte.
 
 4) Joseph Mallord William, englischer Maler, * London 23. 4. 1775, ✝ ebenda 19. 12. 1851; wurde 1789 Schüler der Royal Academy in London. Auf Reisen in England und Wales entstanden Zeichnungen und Aquarelle von alten Schlössern, Kathedralen und Küstenlandschaften. 1796 stellte er sein erstes Ölbild aus. Zunächst von J. Cozens und R. Wilson ausgehend, ab 1800 besonders an C. Lorrain, N. Poussin, aber auch an der venezianischen Malerei und den niederländischen Marinemalern orientiert, schuf Turner Landschaftsbilder und Seestücke, die oft durch mythologische Figuren und dramatische Motive ins Romantische gesteigert sind. 1802 wurde er ordentliches Mitglied der Royal Academy. Im gleichen Jahr bereiste er Frankreich und die Schweiz, 1817 Belgien, Holland und Deutschland. 1807-19 gab er in 14 Teilen sein »Liber studiorum« heraus, eine nach didaktischen Gesichtspunkten geordnete Folge von Mezzotintoblättern nach seinen Werken, die seine Theorie der Malerei dokumentiert. 1819-20 besuchte er erstmals Italien. Seitdem begann er, sich von der Wiedergabe des Gegenständlichen immer mehr zu lösen und die Wirkungen von Licht und Luft zu erfassen. Die Bilder seiner Spätzeit sind malerische Visionen, deren Formen sich in Fluten von Licht und hell schimmernden starken Farben verlieren. Erhalten sind über 300 Ölbilder und Ölskizzen, mehrere Tausend Aquarelle und Zeichnungen. Die meisten seiner Gemälde befinden sich in der National Gallery und der Tate Gallery (Clore Gallery).
 
Werke: Die zehnte ägyptische Plage (1802; London, Tate Gallery); Die Furt über den Brook (1815; ebenda); Odysseus, Polyphem verhöhnend (1829; London, National Gallery); Der Brand des Parlamentsgebäudes, 16. Oktober 1834 (1835; Philadelphia, Pennsylvania, Museum of Art); Norham Castle bei Sonnenaufgang (um 1835-49; London, Tate Gallery); Die »Fighting Téméraire« (1838; London, National Gallery); La Dogana di Mare und San Giorgio Maggiore in Venedig (1842; London, Tate Gallery); Regen, Dampf und Geschwindigkeit - Die »Great Western Railway« (1844; London, National Gallery).
 
 
A. J. Finberg: J. M. W. T.'s Liber Studiorum (London 1924, Nachdr. San Francisco, Calif., 1988);
 A. Wilton: J. M. W. T. (a. d. Engl., 1979);
 A. Wilton: T. in seiner Zeit (a. d. Engl., 1987);
 L. Stainton: W. T. in Venedig (a. d. Engl., 21986);
 H. Ohff: W. T. Die Entdeckung des Wetters (1987);
 J. Gage: J. M. W. T. (Neuausg. New Haven, Conn., 1991);
 
T.'s rivers of Europe. The Rhine, Meuse and Mosel, Ausst.-Kat. (London 1991);
 
W. T. in Dtl., hg. v. M. Fath, Ausst.-Kat. Kunsthalle Mannheim (a. d. Engl., 1995);
 
J. M. W. T., hg. v. D. B. Brown u. K. A. Schröder, Ausst.-Kat. Kunstforum Wien (1997).
 
 5) Nat, schwarzer Anführer eines amerikanischen Sklavenaufstands, * Southampton County (Virginia) 2. 10. 1800, ✝ (gehängt) Jerusalem (heute Courtland, Virginia) 11. 11. 1831; als Sklave geboren, betätigte sich als Laienprediger und sah sich auserwählt zur Befreiung der Sklaven. In der Nacht des 21. 8. 1831 entfesselte er einen Sklavenaufstand, in dessen Verlauf mehr als 50 Weiße erschlagen wurden. Die schon nach zwei Tagen blutig unterdrückte Revolte trug wesentlich zur Verschärfung der Zwangsgesetze gegen Sklaven bei.
 
 
The Southampton slave revolt of 1831, hg. v. H. I. Tragle (Amherst, Mass., 1971);
 S. B. Oates: The fires of jubilee. N. T.'s fierce rebellion (New York 1975).
 
 6) Robert Edward (»Ted«), amerikanischer Medienunternehmer, * Cincinnati (Ohio) 19. 11. 1938. Seit 1970 als Betreiber von Privatfernsehanstalten tätig, gründete Turner 1980 den Nachrichtensender CNN (Abkürzung für Cable News Network), der durch seine internationale Reichweite und seine auf maximale Aktualität ausgerichtete Berichterstattung (v. a. während des Golfkriegs 1991) bekannt wurde. Turners Konzern Turner Broadcasting System Inc. (TBS) erwarb u. a. 1986 die Filmbibliothek von MGM/UA (Metro-Goldwyn-Mayer Inc.) und fusionierte 1996 mit Time Warner Inc. Über Time Warner ist Turner mit rd. 50 % am Nachrichtenkanal n-tv (gegründet 1992; Sitz: Berlin) sowie über Warner Music Germany mit rd. 25 % am Musikkanal Viva (gegründet 1993; Sitz: Köln) beteiligt.
 
 7) Tina, eigentlich Anna Mae Bullock ['bʊlək], amerikanische Rock- und Popsängerin, * Nutbush bei Brownsville (Tennessee) 26. 11. 1939 (nach anderen Angaben 1938 oder 1940); ging 1953 nach Saint Louis (Missouri) und lernte dort 1956 den Rhythm-and-Blues- und Soulmusiker Ike Turner (* 1931) kennen, der sie als Leadsängerin in seine Band »Kings of Rhythm« aufnahm und 1958 heiratete. Mit der »Ike and Tina Turner Revue« gelang dem Paar Ende der 60er-Jahre der internationale Durchbruch (»Bold blue sister«, »The hunter«, beide 1970; »Nutbush city limits«, 1973). 1976 trennte sich Tina von Ike. Nach einer längeren Pause feierte sie in den 80er-Jahren ein eindrucksvolles Come-back (Alben: »Private dancer«, 1984; »Break every rule«, 1986), unternahm ausgedehnte Welttourneen (»Foreign affair«, 1989; »Wildest dreams«, 1996; »Cose della vita/Can't stop thinking of you«, 1997, zusammen mit Eros Ramazzotti [* 1963]). Turner wirkte auch in Filmen mit (u. a. »Mad Max beyond thunderdome«, 1985).

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Tụr|ner, der; -s, -: jmd., der 1turnt (1 a): die deutschen T. errangen mehrere Medaillen.

Universal-Lexikon. 2012.

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